Tiere und Kinder werden oft so behandelt, als ob Probleme in der Familie sie nichts angingen. Als Haushaltsvorstand treffen Erwachsene Entscheidungen und sorgen für Veränderungen, die ihre Tiere oder Kinder beeinflussen, ohne sie darüber aufzuklären. Manchmal rufen sie langwierige körperliche und psychische Leiden hervor. Hier ist ein Beispiel: Tara war ein sehr verlorenes Tier, ein Irischer Setter, der, als seine Bezugsperson mich um Hilfe bat, leichtes Fieber hatte und nicht mehr fressen wollte. Tara konnte mir nur sagen, dass sie sich traurig fühlte. Ich fragte Taras Herrchen, ob das Tier vor dieser Verhaltensänderung eine Person verloren hätte. Er antwortete, dass er vor einigen Wochen die Beziehung mit seiner Freundin beendet habe.

Als Tara dies hörte, erzählte sie mir, wie sehr sie das Mädchen vermisste. Wir unterhielten uns eine Weile miteinander, um Klarheit zu bekommen über alle Gefühle und Gedanken, die Tara zu diesem Thema bewegten. Wir fanden heraus, dass Tara dachte, sie sei die Ursache für die Trennung. Sie war so glücklich gewesen bis zu dem Zeitpunkt, als beide Menschen die Türe schlossen und stundenlang miteinander redeten. Tara wusste nicht, was ablief. Dann packte das Mädchen ihre Sachen und ging fort. Weil Tara nicht verstand, was zwischen den beiden Menschen vorgefallen war, fiel sie in tiefe Trauer und Hoffnungslosigkeit. Sie gab sich selbst die Schuld, denn sie glaubte, sie habe etwas Schreckliches getan, was zu dieser Trennung führte.

Keiner hatte ihr die Situation erklärt, denn niemand vermutete, dass sie einen Einfluss auf Tara haben könne, oder es nötig sei, sie über die Lage zu informieren. Einige machen dasselbe mit Kindern. In der Annahme, Kinder würden sowieso nicht verstehen, unterlassen Erwachsene es oft, Kindern Dinge zu erklären, die auch sie betreffen. Die Kinder oder das Tier fühlen sich dann verantwortlich für die Situation. Sie bekommen Angst, sind verwirrt oder verzweifelt.

Tara lebte auf, als sie hierüber und über ähnliche weiter zurückliegende Missverständnisse reden konnte. Als sie entdeckte, was wirklich vorgefallen war und man ihr versprach, die Freundin ihres Menschen wiedersehen zu dürfen, kehrte ihre alte Lebensfreude zurück.

Nicht alle Tiere sind so sensibel und haben das Bedürfnis, genau informiert zu werden. Sie müssen ihr Tier gut kennen. Erzählen Sie ihm oder Kindern nicht, dass alles in Ordnung sei, wenn es nicht stimmt. Sie könnten sie verwirren oder verstören, wenn sie die Wahrheit herausfinden; und dann finden sie ihre eigene Erklärung für das, was abläuft.

Erzählen Sie sanft und ehrlich, was vorgefallen ist, und zwar so, dass sie es verstehen und verarbeiten können. Ein Tier in Unwissenheit zu lassen, kann sein geistiges und seelisches Wohlbefinden bedrohen. Ein nicht erklärter Verlust kann eine Krankheit oder Unfallverletzungen hervorrufen, bei dem sich das Tier durch emotionale Überforderung so verletzt, dass es ganz aus der Bahn geworfen wird. Überzeugen Sie sich, dass Ihre Tiere verstehen. So wird eine Menge Stress vermieden.

Lassen Sie Ihr Tier wissen, wie lange sie das Haus verlassen und versichern Sie ihm, dass Sie zurückkommen werden. Das kann seine Angst schmälern. Kümmern Sie sich nicht um die Gedanken anderer, wenn sie hören, wie Sie mit Ihrem Tier darüber reden. Im Gegenteil, sie könnten die Vorurteile über die Intelligenz der Tiere ablegen und ein besseres Verständnis und größeren Respekt in ihnen hervorrufen. Geben Sie nichts auf die Kritik anderer, wenn es um Ihr eigenes Glück oder das Ihres Tieres geht.

Autorenportät

Penelope Smith nutzt die Gabe des Sprechens mit Tieren von Kindesbeinen an und bildet seit fast 30 Jahren Tierkommunikatoren und Therapeuten aus. Sie ist weltweit anerkannt als Pionierin in der Interspezies-Kommunikation. Ihr visionäres Werk ist durch Zeitungs- und Zeitschriftenartikel, Radio- und Fernsehsendungen und in Buchform reichlich dokumentiert. Ihr zweites Buch "Tiere als sprechende Gefährten" ist weltweit ein Bestseller. Penelope Smith lebt mit ihrer Familie, zu der viele Tiere gehören, in Nordkalifornien.

9. Auflage

978-3-926388-69-8